Blindenfußball: Nach den Länderspielen auf der Rehmer Insel wird über weitere
Events nachgedacht. Eventuell Vier-Nationen-Turnier oder Bundesliga-Spieltag
Von Egon Bieber
Bad Oeynhausen. Wie funktioniert Blindenfußball? Diese Frage stellten sich viele Zeitgenossen in der Region vor den beiden Länderspielen zwischen Afrika-Meister Marokko und Deutschland. Einige hundert Neugierige schauten sich dieses Spektakel an zwei Tagen auf der Rehmer Insel dann auch an – und durch die Bank waren alle begeistert (wir berichteten). Dieses Event war ein voller Erfolg.
Die Nationalspieler waren begeistert von der herzlichen Aufnahme – und aus dem Umfeld lobten alle auch die prima Organisation durch die drei Gastgeber BSG Bad Oeynhausen, Stadtsportverband Bad Oeynhausen und Rot-Weiß Rehme. „Mit dieser Veranstaltung haben wir eine Lanze gebrochen für ein Miteinander von behinderten und nicht behinderten Menschen. Es hat keine Unterschiede gegeben. Das ist ein großer Schritt in punkto Inklusion“, bilanzierte der BSG-Vorsitzende Holger Diekmann. „Alle waren beeindruckt, die Stimmung bei den Zuschauern war klasse. Alles ist super gelaufen.“ Der Rehmer Vereinsvorsitzende Michael Körtner war ebenfalls begeistert: „Ich fand es total spannend und interessant. Es war toll zuzuschauen, und das Wetter hat uns auch voll in die Karten gespielt. Beide Teams waren total sympathisch. Es reizt mich, so etwas noch einmal zu machen.“
Der SSV-Vorsitzende Hans Milberg zog ebenfalls ein hoch erfreutes Fazit: „Es sollte ein Versuch sein, der sicherlich mehr als geglückt ist, denn rundum sah man sehr viele zufriedene und überraschte Gesichter, denn die Mehrzahl der Zuschauer wusste nicht, dass es überhaupt Blindenfußball gibt. Viele Zuschauer haben mir zu diesem Event gratuliert, und dies macht uns Organisatoren natürlich glücklich. Wir denken schon an eine weitere Blindenfußball-Veranstaltung. Allerdings werde ich mich mit meinem Freund Dr. Rolf Husmann unterhalten, was noch möglich ist. Sein Vorschlag ist ein Vier-Nationen-Turnier mit Spanien, England und Frankreich. Denkbar ist aber auch ein Bundesliga-Spieltag im Blindenfußball. Aber dies alles muss ich noch mit den Partnern BSG Bad Oeynhausen und RW Rehme besprechen, denn beide sind auch die allererste Wahl bei einer weiteren und zukünftigen Veranstaltung. Dann wird ganz bestimmt auf einem Kunstrasenplatz als Untergrund gespielt. Wo und wann schauen wir mal.“ Ein dickes Lob schickte Milberg an die BSG und RWR für die tolle Zusammenarbeit. “ Sie haben für eine erstklassige und angenehme Partnerschaft gesorgt!“.
Rund um die beiden Länderspiele bereicherte ein buntes, interessantes Rahmenprogramm noch das Treiben auf der Rehmer Insel. Und da war insbesondere Alexander Körtner von der Bogensport-Abteilung der BSG sehr beeindruckt von der Treffsicherheit der blinden deutschen Nationalspieler, die mal beim Schnupperschießen vorbei geschaut hatten. „Das ist echt der Wahnsinn“, sagte Körtner. Nicht so prickelnd fanden die BSG-Männer vom Fußballtennis das Fernbleiben der BSG Espelkamp. Die hatten nicht mal bescheid gesagt.
Bericht NW – Blinden-Fußball
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12 – Bad Oeynhausen, Dienstag 26. Juli 2016 |