Stellungnahme zu den 1. Futsal-Stadtmeisterschaften
Die erste Futsal-Stadtmeisterschaft in Bad Oeynhausen ist auf ein geteiltes Echo gestoßen. Hans Milberg, Vorsitzender des Stadtsportverbandes und Initiator des Turniers, nimmt Stellung.
Es ist doch wunderbar, wenn man über eine Sache nachdenkt, redet, schreibt, lobt und sie auch kritisiert. So gesehen und geschehen bei der ersten Auflage der Bad Oeynhausener Futsal-Stadtmeisterschaft am vergangenen Wochenende. Die Meinungen über ein Für und Wider einer solchen Veranstaltung sind wie immer, wenn es etwas Neues gibt, geteilt. Die einen sind Feuer und Flamme, andere hingegen halten nicht viel von der Neuerung, die weder verordnet noch den Fans aufs Auge gedrückt werden soll. Futsal ist wie Hallenfußball allenfalls ein Pausenfüller in der Winterzeit zwischen der Hin- und der Rückserie. Mehr nicht. Dennoch gut, dass die Meinungen wieder einmal sehr auseinander gingen. Aber wenn einer sagt: »Brauchen wir nicht«, muss er auch eine Erklärung abliefern, einfach nur abtun, ist wohl zu wenig und zu platt.
Einer der Aktiven klagte am Wochenende sogar darüber, dass man bei dieser Art von Hallenfußball sogar »(nach)denken« muss. Ja, wo kommen wir denn da hin, wenn man beim Fußball auch mal den Kopf einschalten muss! Ist es denn wohl zu viel verlangt, dass man diese Sportart auch mit Köpfchen ausübt, weil das Regelwerk zu kompliziert erscheint?
Als ich das erste Fußballturnier um den Oeynhausener Pressepokal veranstaltet habe, gab es auch nicht nur Positives zu hören. »Muss das denn sein«, meinte man damals und zum Auftakt im Dezember 1979 waren in Eidinghausen gerade mal 100 Fans auf der Tribüne. Schon acht Jahre später musste die Sporthalle in Gohfeld vorzeitig geschlossen werden, weil seinerzeit keine Maus mehr in die Halle passte und der Ausrichter spätestens nach der Vorrunde eine ausverkaufte Veranstaltung meldete. Und was damals keiner glaubte: Um den Pressepokal wurde 32 Jahre lang gespielt.
Übrigens: Die Futsal-Stadtmeisterschaft wird auch im kommenden Jahr ausgespielt und vielleicht wird diese Veranstaltung auch leicht verändert. Möglich, dass im Januar 2015 dann neben Männer- und Frauen- auch Jugendmannschaften zu Wort kommen werden. Und dann will sich auch der Futsal-Bundestrainer das Wochenende für Bad Oeynhausen frei halten. Dies hat er bereits angekündigt.
Sicherlich darf man auch auf die angekündigte Futsal-Kommunikations-Offensive gespannt sein, die der DFB noch in diesem Jahr starten will. Wer weiß, was die Funktionäre alles noch in petto haben und auf den Weg bringen werden. Pro oder Contra, auf jeden Fall wird es die zweite Auflage geben. Und dann werden wieder die Meinungen geteilt sein. Wichtig ist doch überhaupt, dass man über Futsal spricht. Das Gegenteil wäre doch viel schlimmer – das Thema totzuschweigen! Aber ausschließlich Negatives zu verbreiten, ist weder der Sportart noch den Akteuren dienlich.
Und wenn schon Lob und Tadel verteilt werden, darf eins nicht unterschlagen werden: Etwa 400 Fans sollen es wohl gewesen sein, die Augenzeuge der ersten Veranstaltung dieser Art waren und dabei hat besonders der Ausrichter SuS Wulferdingsen sein Bestes auf allen Ebenen gegeben: Die vereinsverantwortlichen Herren im feschen Klubanzug, die Damen am Buffett in den Vereinsfarben gekleidet. Ein wahrer Augenschmaus. Durchaus zur Nachahmung empfohlen – schon am kommenden Wochenende ist dazu die Gelegenheit gegeben, wenn die SV Eidinghausen-Werste die Stadtmeisterschaft im Hallen-Fußball durchführt.
Hans Milberg
32549 Bad Oeynhausen
Westfalen-Blatt vom 9.1.14